eingestellt am 2.11.24

Foto: StH: somalische Landschaft mit Shebele vom Buschflieger aus – 1994
Ich verstehe nicht, dass gewisse Akteure der bundesrepubli-kanischen Politik die „Generationengerechtigkeit“ stets auf monetäre Aspekte beschränken wollen – und das rein kurzfristig gedacht auf eine Wahlperiode, oder gar einen Bundeshaushalt. Diese Akteure betonen dann das Erfordernis der „Ideologiefreiheit“, während sie Anderen vorwerfen, ihr Tun sei „ideologiegesteuert“.
Wozu der „Investitionsstau“ bei Infrastruktur, Bildung und Innovation oder auch die Ignoranz von Klimawandel und Artensterben uns bereits jetzt geführt hat, müssen wir bei Bahn, bei weltweit zunehmenden Katastrophen (jüngst auf den Philippinen und in Spanien) und in vielen anderen Bereichen gerade schmerzhaft erleben. Die Protagonisten dieser Version der „Generationsgerechtigkeit“ sind selbstredend die Einzigen, die völlig „ideologiefrei“ argumentieren, da ihr Tun und Sagen auf bloßer Wirtschaftskompetenz basiert!
Natürlich ist es „objektiv betrachtet“ besser, nicht nur die Schulden, sondern auch die Vermeidung der Folgen des Klimawandels zu bremsen – das sagt doch bereits der ökonomische Sachverstand!
Meist kommen uns die Versäumnisse der letzten mindestens 20, eher 50 Jahre teuer zu stehen. Aber die krassesten Folgen haben jene Menschen zu tragen, denen wir dann den Zugang zu unserem schönen Land mit allen Mitteln verweigern; Die sind doch ihr Elend selber schuld! Was können wir den dafür???
Aber in seinem Themenpapier, das einige „Scheidungspapier“ nennen, scheint sich ein nicht ganz unbedeutender Akteur der zumindest bis vor Kurzem aktuellen Politik erneut rein auf das Monetäre zu beziehen, wenn er „Generationengerechtigkeit“ anmahnt.
Was hat ein junger Mensch von einem ausgeglichenen Haushalt in 2025, wenn in 2030, 2040, 2050, … sämtliche Klimaziele weit gerissen wurden?
Was bedeutet es für die Chancen künftiger Generationen, sollte das Gleichgewicht der Arten unwiderbringlich zerstört sei?
Was, wenn die Infrastruktur nicht nur in Form der Carolabrücke völlig marode ist und zusammenbricht?
Was hilft es jenen Nachfahren unseres heutigen Handelns dann, wenn der Haushalt 2025 ausgeglichen war? Was nutzt es ihm oder ihr, wenn die Wirtschaft dank Ausbremsen der Anpassung an den Klimawandel sowie der Vermeidung von Treibgas- und Schadstoffausstoß brummt und EINIGEN (weiterhin) fette Gewinne beschert?
Was bedeutet es für sie oder ihn, wenn Gewinne weiterhin privatisiert und Verluste (wie bei VW) weiterhin sozialisiert werden?
Und selbst, sollte er oder sie zu jenen wenigen Privilegierten gehören, die davon (monetär) profitieren können, was bedeuten diese „Spät-“ oder „unvorhersehbaren Kollateral“ -Folgen mutwillig verzögerter, doch notwendiger (auch monetärer) Investitionen in die Zukunft dann für seine oder ihre Lebensqualität?
Diese Denkrichtung propagiert, dass mit Steuersenkungen die „freien Marktkräfte“ schon „neuen Wohlstand für Alle“ fördern werden. Was, wenn dieses „Prinzip Hoffnung“ nicht erfüllt wird?
Was, wenn dieser Ansatz des „Kaputtsparens“ nur in sozialen Unruhen, noch mehr Spaltung und letztlich Verteilungskämpfen mündet?
Nennt sich das dann „GENERATIONENGERECHTIGKEIT“?
Aber diese Überlegungen sind sicher „völlig fehlgeleitet“ und „rot-grün-versifft ideologiegeleitet“???
Augen zu und rein in die Katastrophe??
„Danke!“ werden dazu sicher künftige Generationen sagen! Und wir – die dafür Verantwortlichen: „Aber das konnten wir ja nicht wissen! Das kam ja völlig überraschend!!!“
Ich danke schon mal präventiv allen Straußvogelartigen:-(


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